Still zeigt Reuter uns die originalen Totenbriefe von damals. Darin heißt es unter anderem: „Zum frommen Andenken an mein herzlichstes Kind, Brüderchen, Enkel, Neffen, Vetter und Patenkind Josef Reuter, der im Alter von elf Jahren mit seinem Vater in die Ewigkeit ging.“ Und: „Landwirt Josef Reuter wurde am 27. April 1945 durch ein Minenunglück im Alter von 37 Jahren nach dreizehneinhalb-jähriger überaus glücklicher Ehe mit seinem Söhnchen Josef jäh aus unserer Mitte gerissen.“
Nach einer fast zwangsläufigen Pause beantwortet Armin Reuter uns noch die fast schon durch die geschilderten Erinnerungen beantwortete Frage, wie es zu seinem langjährigen Engagement für die Kriegsgräberfürsorge gekommen ist. Vor vielen Jahren habe ihn einmal bei einer Urlaubsfahrt mit seiner Frau an den Gardasee ein deutscher dort vom VDK betreuter Kriegsgräberfriedhof zutiefst beeindruckt. „Seither versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten die segensreiche Arbeit dieser Organisation zu unterstützen.“ Und bei dieser Arbeit habe er auch schon bei der Suche nach im Krieg vermissten eigenen Verwandten Erfolge verzeichnen können. So habe er unter anderem herausfinden können, dass sein Verwandter August Ollinger, der als Wehrmachtsgefreiter seit 1944 bei Jassy (Rumänien) als vermisst galt, im russischen Gefangenenlager Tscherepowez 5091 am 2. November 1945 einer Herzschwäche und Unterernährung erlegen war. Reuter: „Und diese Suche muss weitergehen, weil noch unendlich viele Kriegsopfer vermisst werden.“
Text: Dieter Ackermann, Saarbrücker Zeitung